In der Welt des Fernsehens werden historische Dramen oft mit Fiktion vermischt, und Hulu's "The Great" ist da keine Ausnahme. Die Serie, basierend auf der Geschichte von Catherine the Great und Peter III von Russland, ist eine schräge Darstellung der Ereignisse. Aber wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dieser aufregenden Serie? Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.
Die Ehe von Catherine und Peter III
In der Serie wird dargestellt, dass Catherine und Peter III bereits verheiratet waren, als Catherine ihren Plan zur Übernahme der Macht schmiedete. In Wirklichkeit heirateten sie jedoch im Jahr 1745, und Peter wurde erst 1762 zum Kaiser. Das bedeutet, dass Catherine 17 Jahre in einer "lieblosen" Ehe verbringen musste, bevor sie ihn stürzte. Eine lange Zeit, die in der Serie anders dargestellt wird.
Die gemeinsamen Kinder von Catherine und Peter
Die Serie zeigt, dass die Ehe von Catherine und Peter hauptsächlich dazu diente, Erben zu zeugen. Tatsächlich hatten sie gemeinsame Kinder. Ihr erster Sohn, Paul I, wurde 1754 geboren, gefolgt von Anna 1757, Alexei 1762 und Elizabeth 1775. Obwohl die Vaterschaft aller Kinder angezweifelt wurde, ist in der Serie Paul eindeutig Peters Sohn.
Peter III in der Realität
Die Darstellung von Peter III in der Serie unterscheidet sich erheblich von historischen Aufzeichnungen. Historiker beschreiben ihn als einen Trunkenbold, Taugenichts und Idioten. Sein brutales Verhalten gegenüber Catherine ist gut dokumentiert. Im Gegensatz dazu wird er in der Serie als begehrter Mann dargestellt, der keine Probleme im Schlafzimmer hat.
Die erfundene Figur Leo
In der Serie hat Catherine eine Affäre mit Leo, was in der Realität nicht vorkam. Catherine hatte jedoch während ihrer Ehe mehrere Liebhaber. Die Serie greift diese Tatsache auf und fügt eine fiktionale Figur hinzu, um die Dramatik zu steigern.
Das Gerücht um die Beziehung zu einem Pferd
Die Serie bezieht sich auf das Gerücht, dass Catherine eine Beziehung zu einem Pferd hatte. In Wirklichkeit wurde dieses Gerücht wahrscheinlich von ihren Feinden verbreitet, um sie zu diskreditieren. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass sie tatsächlich eine solche Beziehung hatte.
Tante Elizabeth in der Realität
Die Darstellung von Tante Elizabeth in der Serie weicht von der historischen Realität ab. Elizabeth hatte in der Realität weit mehr Macht, als die Serie zeigt. Sie regierte 21 Jahre und galt als eine der beliebtesten Monarchen Russlands. Sie arrangierte sogar die Ehe zwischen Peter und Catherine.
Ivan IV - Ein echtes Kind
In der Serie wird Ivan VI als Kind dargestellt, das von Tante Elizabeth hingerichtet wird. In der Realität wurde er als Kind zum Kaiser ernannt, von Elizabeth gefangen gehalten und schließlich im Alter von 23 Jahren hingerichtet.
Die Inspiration von Voltaire
In der Serie wird gezeigt, dass Catherine von Voltaire inspiriert wurde. Obwohl sie sich nie persönlich getroffen haben, waren sie lebenslange Brieffreunde. Diese Korrespondenz half Catherine, ihre Leidenschaft für Kunst und Bildung zu entwickeln.
Der Friedensschluss mit Schweden
Die Serie zeigt, dass Catherine und Peter nach Schweden reisen, um den Frieden zwischen den beiden Ländern zu verhandeln. In der Realität fand dieser Krieg zwei Jahre vor ihrer Ehe statt, aber die Serie nutzt diese historischen Ereignisse, um Catherines wachsenden Einfluss auf die Politik zu zeigen.
Catherines Experiment mit Pocken
In der Serie inji*ziert sich Catherine selbst mit Pocken, um sich zu immunisieren. Dies entspricht der Realität, da sie diese Methode der Immunisierung durch den britischen Arzt Thomas Dimsdale erlernte.
Catherines erfolgreiche Machtübernahme
Trotz der Abweichungen von der Realität in der Serie gelang es Catherine in Wirklichkeit, die Macht zu ergreifen und die längste Regentschaft in der Geschichte Russlands zu genießen.
Fazit: "The Great" auf Hulu bietet eine unterhaltsame, wenn auch stark fiktive Darstellung der Geschichte von Catherine the Great und Peter III. Die Serie nimmt sich künstlerische Freiheiten, um die Dramatik zu steigern, aber es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächlichen historischen Ereignisse oft komplexer und nuancierter waren. Es ist immer hilfreich, historische Dramen mit einer Prise Skepsis zu betrachten und sich tiefer in die Geschichte einzuarbeiten, um die Fakten von der Fiktion zu trennen.